Holy wall of Text, Batman!


( April 2022 )

Auf der Suche nach den Besitzern

Tapfer sein! Oder, wer nur für die bunten Bildchen da ist, wir sehen uns beim nächsten Blogpost wieder. 😉 Ich schreibe den ganzen Vorgang bewusst kleinteilig, weil es einfach eine kleinteilige, zermürbende und zeitintensive Arbeit war und man so vielleicht ansatzweise ein Gefühl dafür bekommt.

Neben des Hinterlassens der Telefonnummer beim Stellwerks Nachbarn hab ich natürlich gleich mal auf Twitter rum gefragt wie man den am besten an die Daten der Besitzer kommen könnte. Grundbuchamt wurde oft genannt. Da habe ich leider schlechte Erfahrungen, weil die mit der Begründung „Kauf Interessiert" mir schon mal in meiner Kreisverwaltung eine Absage erteilten. Aber, der Tenor ist eindeutig, Grundbuchamt. Also Openstreetmap auf, geguckt in welcher Gemarkung das gute Stück liegt und mal eine Email hingeschrieben.

Etwa 4 Tage später, spät Abends ruft der Nachbar des Stellwerks bei uns an. Eigentlich hat er nur schlechte Neuigkeiten. Er weis nicht wer die Besitzer sind, aber noch viel schlimmer er hatte vor ca 1 Jahr Kontakt mit einem „jungen Mann“ der auch schon mal danach fragte. Ein paar Monate später ( so ca 5 Monate vor unserem Zettel ) hatte er dann nochmal Kontakt mit ihm und er erfuhr dass er das Stellwerk jetzt kaufen würde. Dann wäre der Kontakt aber abgebrochen bzw er hätte halt einfach nichts mehr von ihm gehört. Er hätte die Handynummer von dem jungen Mann, müsse ihn aber natürlich erst fragen ob er die Nummer weiter geben dürfte. Na Toll, können wir ja dann wohl vergessen, dachten wir uns.

Aber irgendwas stimmt doch hier nicht…

Das war vor 5 Monaten, dann hätte man doch erste Aufräum-Spuren sehen müssen? Uns war natürlich nun klar, wenn der Kauf noch nicht vollzogen ist, haben wir jetzt den ehemaligen Interessenten wieder geweckt, der schon die Kontaktdaten hat.

Das Grundbuchamt hat natürlich noch nicht auf meine Email geantwortet, mir geht das jetzt zu langsam und so darf meine Frau am nächsten Tag mal den Hörer in die Hand nehmen. Man muss sich auch mal eingestehen wenn man etwas absolut nicht gut kann und bei mir ist es das charmante diplomatische auftreten mit einer freundlichen Stimme. Aber meine bessere Hälfte hat da einfach ein Diplom drin und so bekommen wir tatsächlich gegen eine Gebühr von ~15€ einen Grundbuchauszug – in ein paar Tagen. Wir müssen erst eine PDF ausfüllen, zurück mailen und dann bekommen wir den Auszug. Natürlich….. per Post.

Tag 15. Trari trara, die Post ist da

Wir haben einen Namen! Bzw. zwei, einen Frauen und Männer Namen. Die Adresse liegt im 100km entfernten Schifferstadt. Ich hatte schon einen Brief aufgesetzt, mir juckten dann aber doch die Füße, also ab ins Auto und spät nachmittags mal hingefahren.

Der Name auf dem Klingelschild war leider ein ganz anderer, der Brief hätte mir also recht wenig gebracht. Wir klingeln aber dennoch mal und sagen, welche Personen wir warum suchen. „Wen suchen sie? Den Mustermann? Wenn sie den finden sagen sie mir wo der wohnt, da hätte ich auch mal ein paar Fragen! 😒“

Wir erfahren, dass es sich bei den beiden um Vater und Tochter handelt, die dort aber schon seit ~20 Jahren nicht mehr wohnen. ( Also seit der Zeit, wo die Computer Hefte im Stellwerk aktuell waren?! ). Der Vater ( ich nenne ihn hier mal Ulf ) hat ihm das Haus vor dem wir stehen Verkauft und sei dann nach Mauritius ausgewandert um seinen Lebensabend dort zu verbringen. Was mit der Tochter passiert wäre wüsste man nicht. Sauer auf Ulf war er übrigens, weil er ihm so einige Bausünden und „schlecht gemachte Hobby Handwerkerarbeiten“ verschwiegen hätte. Das Ulf, aber das Stellwerk gehört, konnte er zumindest soweit bestätigen, als dass er wusste, dass er das ganze Inventar seines Hauses dorthin gefahren hat. Zum Einlagern.

Geknickt das wir wieder am Anfang stehen, gehen wir in die Innenstadt und holen uns ein Eis. Frustfressen. Von dem Stellwerks Nachbarn hatten wir nichts mehr gehört. Meine Frau konnte mich aber nicht so geknickt mein Eis löffeln sehen und rief ihn dann mal an. „Achso, ja. Ich wollte sie die ganze Zeit schon anrufen. Bla bla bla, yada yada yada. Die Telefonnummer ist ….“ 😀


1.000€ Finderlohn

Meine Frau rief dann gleich mal bei dem „jungen Mann“ an. Er wollte es tatsächlich kaufen, machte dann aber einen Rückzieher weil es aufgrund der Corona Pandemie ( die damals gerade ihren 1. Peak hatte mit Geschäftsschließungen über Wochen usw. ) nicht mehr so gut um seinen Job gestellt war. Laut seiner Aussage hätte es ihn ein halbes Jahr gebraucht um herauszufinden wer die Besitzer sind und wo diese Wohnen. Die Adresse möchte er aber nicht herausrücken, irgendwie hätte er ja immer noch Interesse an dem Stellwerk.

Ich hätte es an seiner Stelle ja auch nicht anders gemacht, dennoch ernüchternd. Wir schicken später eine Whatsapp hinterher, das wir ihm 1.000€ bieten, falls er die Adresse rausrückt und es dann zu einem Kauf unsererseits kommt, das würden wir ihm auch unterschreiben.

Eine Antwort blieb aus.


Detektiv Arbeit

Die Adresse, die wir haben, ist also um das Jahr 2000 aktuell gewesen. Social Media gab es damals noch nicht, beide Namen sind dort auch nirgends zu finden. Google kennt die beiden auch nicht. Twitter meint, ich solle dem Einwohnermeldeamt von Schifferstadt mal auf den Zeiger gehen, die wissen, wo die Leute jetzt wohnen. Die ersten Corona Lockerungen sind da, aber in Schifferstadt geht weiterhin nichts ohne Termin. Online kann man keine Abfrage anstoßen, per E-Mail auch nicht, aber… ja, es ist kein billiger Scherz, per FAX geht's. Ich faxe also tatsächlich eine Anfrage hin, wo Ulf und ( ich nenne sie mal ) Tina hingezogen sind.

Gleichzeitig versuche ich an diesem Tag an alte Telefon CDs zu kommen, finde sogar eine Handvoll Quartals Ausgaben zum Download, aber auch da bleiben die beiden einfach Geister. Es gibt zwar Einträge mit dem Nachnamen, aber Ulf und Tina tauchen nirgends auf. In den Twitter DM schrieb mich jemand an… Ich habe Stillschweigen vereinbart, aber ich kann so viel sagen, beide hatten nach Schifferstadt keinen öffentlich gelisteten Telefonanschluss mehr.

Ein Faxgerät in Neustadt

Einen Eintrag gibt es aber, Ulf Mustermann / XY Straße 5 / Neustadt a.d.Weinstraße. Fax 0123-4711. Keine Telefonnummer, nur ein Fax-Anschluss. Ich versuche etwas hinzu faxen. Geht nicht. Wieder Hummeln im Hintern fahren wir an diesem 16. Tag nach Neustadt. Vlt gibts da einen Briefkasten wo der Herr im Ausland residierende Post entgegen nimmt. Oder jemand kennt ihn?

Wir kommen in der Straße an, ältere Einfamilienhäuser aus der Nachkriegszeit, wir finden Hausnummer 1, 3, 7 und 9. Aber die 5? Da klafft eine Lücke. Reste eines abgerissenen Hauses sind zu sehen. Wir befragen die Nachbarn. Das Haus wurde letztes Jahr abgerissen. Aber Mustermann? Nein, die heißen anders. Ein Mustermann hat hier auch nie gewohnt, sie selbst sind jetzt seit 15 Jahren hier.

Gefrustet gehen wir in dem Wald bei Neustadt noch eine kleine Runde wandern, wenigstens dafür hat es sich gelohnt und wir planen, wie es weitergehen könnte.

Was es mit der Faxnummer auf sich hat, konnte uns auch niemals jemand erklären. Den Eintrag gibt es heute noch.


Jetzt wirds wild

13. April. Wir haben beide frei. Es geht uns schon gar nicht mehr ums Stellwerk, wir wollen jetzt nur noch dieses blöde Rätsel lösen, WO ZUM F**K wohnen die? Meine Frau schlägt vor, im Bürgerbüro in Schifferstadt anzurufen und wenigstens zu fragen, ob das Fax angekommen sei. Wir wissen ja, wie das so mit Ämtern läuft.

„Fax? Ich schau mal. ….. Nein, hier ist nichts angekommen.“ Wir fragen, ob man vlt. einfach vorbeikommen könnte, um die Auskunft einzuholen?
Das würde nicht gehen, der nächste freie Termin ist in 6 Wochen.

Meine Frau, etwas unentspannt: Sie haben also ein nicht funktionierendes Fax Gerät, was mich jetzt schon mehrere Tage ( ja, sie übertreibt ) gekostet hat und jetzt sollen wir noch weitere 6 Wochen warten?!?!?! Bürgerbüro: Ja, ich, also. Moment. … … Könnten Sie in 90min hier sein, da hätte jemand abgesagt.

🚗🌬

Für, ich glaube es waren weitere 15€ haben wir eine Auskunft darüber bekommen wohin Ulf und Tina gezogen sind. Naja, bei Ulf konnte uns keiner weiterhelfen, der hat sich tatsächlich ins Ausland abgemeldet und hat keine Deutsche Adresse mehr. Aber Tina, die ist ins 20km entfernte Speyer gezogen. Wir bekommen noch eine weitere Info mit auf dem Weg, diese Adresse muss NICHT die aktuelle sein. Es ist nur die Adresse, wohin Tina nach ihrem Auszug in Schifferstadt gezogen ist. 😑 Wenn sie dort wieder weggezogen ist, hat das Bürgerbüro dort die nächste Adresse.

An der Adresse angekommen, ein größeres Wohngebäude mit ca 30 Wohnungen gibt es keine Tina Mustermann, wir sparen uns das Abklingeln dort und schauen wie die Regelungen im Bürgerbüro Speyer sind. Kein Termin nötig und es ist noch 30min an diesem Vormittag offen. AUF INS BATMOBIL!

Das gute, wir haben ja jetzt von der Stadt Schifferstadt schon ein Wisch mit Stempel und allem. Während wir dort noch ausführlich erklären müssen, wieso , weshalb, warum, war in Speyer die Sache in 1min geklärt. Nach weiteren 15€ erfahren wir, dass Tina Mustermann mittlerweile geheiratet hat und Tina Müller* heißt. Sie ist nochmal 20 km südlich umgezogen, in einen Ort, der Lingenfeld heißt. Und wir bekommen gleich nochmal einen Dämpfer mit, von Speyer nach Lingenfeld ist sie 2006 gezogen. Das war also vor immer noch 16 Jahren.



(⬆ Google Maps Timeline ist echt hilfreich, so konnte ich den ganzen Tag jetzt beim schreiben nochmal rekonstruieren)

Und so war es auch nicht verwunderlich, dass wir in Lingenfeld an der Adresse angekommen, keine Tina Müller finden. Die Tür des EFH war seitlich am Gebäude so das man da schon weit aufs Grundstück rein laufen musste. Auf das klingeln öffnet keiner die Tür. Wir gucken hinters Haus, vlt ist jemand im Garten? Während Frauchen die Nachbarn befragt gucke ich schon mal am Phone zu welchem Bürgeramt wir jetzt dürfen. In der Zeit hält ein Golf vor dem EFH. ( Ich beschreibe das, weil ich das bis heute irgendwie komisch fand.) Der Mann und seine Tochter bleiben sicher 5 min im Auto sitzen, während ich auf dem Grundstück stehe und meine Frau am Zaun mit den Nachbarn dort redet. Leider konnte uns auch keiner weiter helfen und so gehen wir. Wir sind so 20 m vom Grundstück weg, da steigt der Mann aus dem Auto und geht zu dem Haus, wo wir vor seiner Nase 5min standen. Auf SEINEM Grundstück?!

Ich meine…. komm schon. Ich bleib doch nicht im Auto sitzen, wenn einer bei mir auf dem Grundstück rumläuft? Naja, Bock mit uns zu reden hat er auch nicht so richtig. Als wir ihm den Fall schilderten, sagte er nur „Ich wohne seit 4 Jahren hier, den Namen noch nie gehört. "Gekauft haben wir das Haus auch von jemand anderem, also nicht von Tina Müller.“
Wir wollen gehen, da sieht meine Frau im hinteren Garten einen älteren Mann, der vorher nicht da war. „Den frag ich jetzt mal eben noch“

Der uralte Mann, der erst gar nicht zuordnen konnte, wo die Stimme herkommt, die ihn rief, sagte zu meiner Frau wirklich nur ein kurzes: „Müller?`Die ist rüber nach Schwegenheim gezogen!“ Dreht sich wieder rum und macht seine Gartenarbeit weiter.

KANN MAN IHNEN HELFEN?! 😠

Ja, liebe Leser und Leserinnen, wir sind immer noch nicht am Ende. Euch mach ich fertig! 😅

Das Bürgerbüro hat im Übrigen an diesem Nachmittag nicht mehr auf, eigentlich blutet uns auch schon der Kopf. Aber wir schauen eben mal ins Telefonbuch von Schwegenheim. 5 Müllers gibt es. 4 Davon können wir ausschließen, zum 5. Fahren wir mal hin.

2 ältere EFH im alten Ortskern, die sich eine gemeinsame Einfahrt/Hof teilen. Ein älterer Herr so alt wie das Römerdenkmal öffnet. Wir Schildern unseren Fall, der Herr ist aber leider nicht mehr so Fit und kann uns gar nicht folgen. Der Nachbar öffnet seine Haustür und ruft uns ein bestimmendes, leicht unfreundliches „KANN MANN IHNEN HELFEN!“ rüber. Er hat wohl gedacht, und ich nehme es ihm auch gar nicht übel, wir sind irgendwelche Betrüger die seinen alten Nachbarn abziehen wollen.

Als wir erklären, was unsere Mission ist, Frau Tina Müller zu finden und deswegen stehen wir vor der Tür seines Nachbarn, bricht das Eis aber direkt. „Tina Müller….. hmmm Tina Müller. Und die soll hier im Ort wohnen?“ Der Herr ruft in sein Haus: „Hilde! HILDE! KENNST DU EINE TINA MÜLLER?!“ Hilde kommt. Hilde ist gerade am Telefonieren und hält das schnurlose Telefon so leicht auf die Schulter. Wie man es früher gemacht hat, als da noch eine Kordel dran war.

Tina Müller? Neee, hab ich auch noch nie gehört. Nach 20-30sek geht sie wieder rein und führt auf dem Weg ihr Telefonat weiter. Wir verabschieden uns dann auch, sind schon wieder auf dem Weg Richtung Auto und wollten eigentlich Feierabend machen. Da kommt Hilde an die Straße gerannt. HALLLOOO! Warten sie!

Die Person, mit der sie am Telefonieren war, die kannte Tina Müller! ( Leute jetzt mal ernsthaft, was war das den für ein Zufall? ) Sie wohnt tatsächlich hier in Schwegenheim, leider wisse er den Straßenname nicht. Er weiss nur, dass sie in einer Straße wohnt, die in direkter Nachbarschaft zu dem Bach ist, der durch den Ort ging.


Entschuldigung, kennen sie…..

Schnitzeljagd ist jetzt on Fire! 🔥. Wir laufen, wie auf der Karte zu sehen, den Ort ab. Jeder auf seiner Straßenseite guckt nach Namensschilder. Jeder Einheimische der auf der Straße ist, wird interviewt. „Entschuldigung, kennen Sie eine Tina Müller? Die muss hier irgendwo wohnen!“ Im Nachhinein muss ich sagen, es wundert mich einfach, dass keiner die Cops gerufen hat. Auch war ich total verwundert, wie gesprächsbereit die Leute einem fremden Pärchen ggü sind, die jemanden suchen. Eine Oma erzählte uns ohne dass wir das Gespräch in diese Richtung trieben, wofür auch, nach wenigen Minuten, wie hoch ihre Mtl. Rente ist und dass Gerhard Schröder für sie nur Gutes getan hat. Bruder…

1 Stunde auf der Suche nach dem passenden Namensschild wollten wir an diesem warmen Tag mal eine Pause machen und im Rewe in der Nähe Getränke kaufen. Auf dem Rückweg zum Auto klappern wir noch die Schilder ab, die auf dem Weg liegen, und da ruft Frauchen auch ganz laut „SCHAAAAAAAAAAAAATZ! HIER!“

2. OG. Tina Müller

*Ding Dong*

Ein Mann öffnet.
„Hallo, wir suchen eine Tina Müller, wohnt sie hier?
Ja?
„Ist das auch die Tina Müller die das Stellwerk im Pfälzer Wald besitzt?“ Jaaaahhaaa? 🧐
Sie glauben gar nicht, wie lange wir sie schon suchen!

Die Dame war aber leider nicht zu Hause. Natürlich nicht. Wir erklären alles und der Mann ruft sie mal eben direkt an. Nach 10min erfahren wir, dass das Stellwerk noch zu verkaufen sei. Wir sollen Telefonnummer und so da lassen, Sie würde sich heute Abend melden.

Was letzte Preis?

So, ich kürze jetzt mal wieder etwas ab. Wir hatten dann Abends ein netten Plausch. Sie bestätigte mir, dass Sie das Gebäude verkaufen würde. Sie hatte damit eh nie etwas am Hut und ihr Vater der in Thailand ( nicht Mauritius ) lebt wird dafür auch keine Verwendung mehr haben. Er hatte die Schlüssel damals einem Freund aus der Nähe gegeben, nachdem man dort aber um 2005 mehrmals eingebrochen sei und es nur noch Arbeit machte, hat man diesen Freundschaftsdienst aufgekündigt. Die Polizei hätte ach immer nur die Einbrüche aufgenommen, aber dabei sei es dann natürlich auch geblieben. Ab der Zeit war das Gebäude dann wohl wirklich sich selbst überlassen.

Tina sagte mir dann das sie der ehem. Interessent gestern kontaktiert hätte und von uns erzählte. Sie wusste also das jemand nach ihr Sucht. Aber er wollte ihr ggü keinen Kontakt mit uns herstellen und hätte auch aktuell kein akutes Kaufinteresse. Er wollte es sie nur wissen lassen. (???) Sie fragt mich dann was ich mir Preislich vorgestellt habe. Ich wusste von meinem Stellwerks Nachbar, dass der Mitbieter einen 4 Stelligen Betrag hingelegt hätte. Ob der jetzt hoch oder niedrig war, wusste er nicht.

Meine Frau und ich einigten uns schon lange vorher auf eine Summe. 10.000€. Es war ein freundliches Gespräch, aber ich sagte Tina auch direkt, dass mehr als 10k absolut nicht drin seien ob des Zustands. Wenn der Konkurrent mehr zahle, fein. Dann ist das so. Wir haben dann Wochen später nach dem Notartermin erfahren, dass er damals nicht irgendwann abgesprungen sei, sondern sprichwörtlich 60 min vor dem Notartermin! Umso erstaunlicher fand ich es, dass sie sich an diesem Abend nochmal Zeit erbeten hatte, weil Sie „der Fairness halber“ ihn nochmal fragen müsse.

Am nächsten Tag kam dann aber auch schon der Anruf, 10.000€.🤝

Nach dem Notartermin habe ich dann gesagt „So, jetzt ists ja unterschrieben. Hosen runter. Was hat er geboten? 😅“ Ursprünglich hätte er es für 6.500€ haben können, Vertraglich vereinbart war dort sogar noch dass das Gebäude Besenrein übergeben werden muss. Nach meinem Gebot ist er auf 8.500€ hoch, mehr war nicht. Wer jetzt denkt „Tja Krustenkäse, das hättest du billiger haben können.“ dem sei gesagt, Tina wollte es um 2010 rum an die Stadt in der es steht verschenken und hatte auch schon Kontakt aufgenommen. Dort meldete sich aber nie wieder jemand. Monate später kam ich in Kontakt mit jemanden der das Gebäude um 2015 kaufen wollte, da wollte Tina wiederum 35.000€. Das Dach hing damals aber schon ordentlich durch und so entschloss er sich dagegen.

Übrigens, der Mitkonkurrent meldete sich ein paar Tage später per Whatsapp, nahm es sportlich und gratulierte uns. Er hätte selbst nicht gedacht, dass wir das binnen so kurzer Zeit raus finden.




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