
Eisenbahn Devotionalien
( Feb 2025 )
Eigentlich wollte ich das Stellwerk gar nicht so mit Eisenbahn-Tinnef vollstellen bzw. das auf ein absolutes Minimum reduzieren. Es soll ja kein Museum werden und dem 15 Minuten entfernten Stellwerksmuseum Otterbach keine Konkurrenz machen. ;-)
Man hat dann aber doch die eine oder andere Idee und/oder Gelegenheit – und kommt dann auch nicht mehr davon ab, diese umzusetzen. Eine davon waren die zwei Bahnsteiglampen, die ich vor der Verschrottung retten konnte. Die Technik darin stammt natürlich irgendwo aus den 1970ern.
Irgendwer hat zumindest irgendwann die Farbcodierung der Stromleitungen auf den aktuellen Stand gebracht. Also mal provisorisch angeklemmt – und siehe da: Grundsätzlich funktionieren sie.
Darin verbaut sind natürlich noch alte 2x40W Leuchtstoffröhren

die gegen LED-Röhren ausgetauscht werden. Da die Lampe vorne an die Eingangstreppe/Tankstelle kommt, wird sie noch mit einem Bewegungsmelder ausgerüstet. Ich bin ja nicht DB InfraGo und kann es mir leisten, dass die Lampe die ganze Nacht durchbrennt. 😛 Der Bewegungsmelder war natürlich bei Lieferung schon defekt. Er schaltete die Lampe zwar an, aber nicht mehr aus. Blöd, wenn man noch nie mit so einem Teil gearbeitet hat, ewig den Fehler sucht, sich zu dumm vorkommt, einen zweiten bestellt – und dann feststellt: Ja, der erste war halt einfach am Arsch.

Angeklemmt wird die Lampe natürlich von einer Elektrofachkraft. Die Zuleitung hatte ich damals beim Errichten der Tankstelle schon gelegt.
Angedacht war, die Lampe jetzt „einfach“ mit Zuhilfenahme meiner Frau senkrecht aufzurichten und in dem dafür vorgesehenen 60×40×40 cm großen Loch einzubetonieren. Arschlecken. Die Hebelwirkung ist einfach zu groß.

Dann war die Idee, die Lampe mithilfe einer Seilwinde aufzurichten. Grundsätzlich hat das funktioniert, aber der eckige Fuß verkantete sich beim Aufrichten im Loch. Man muss die Lampe dann kurz „anheben und zurechtrücken“, damit man das Seil mittels Kurbel weiter ranziehen kann. Hört sich alles easy an, aber das Teil bekommt wegen seiner besagten Hebelwirkung so schnell Übergewicht, dass man es alleine nicht mehr gehalten bekommt.
Also musste ich einen Freund um Hilfe bitten. Ich mach das total ungern, und es ist wirklich immer die aller-, aller-, aaaaaaalerletzte Lösung. Ich will anderen Leuten, auch Freunden, nicht mit dem Projekt auf den Sack gehen. Ich finde es auch ehrlich gesagt ein wenig – naja, „unverschämt“ ist vielleicht ein zu starkes Wort, aber kennt ihr diese Leute die ihr EFH ohne Firmen bauen? Selber aber keinerleih Skill haben, dann auch den entferntesten Bekannten anschreiben und alle nur mit Fleischwurstbrötchen und Bier bezahlen – und nach dem Hausbau hört und sieht man dann nichts mehr von denen? Oder sie sind gar angepisst, wenn man an einem Sonntag mal keine Zeit hat, Glaswolle zu stopfen? Ich versuche, solche Freundschaftsdienstleistungen jedenfalls auf ein absolutes Minimum zu halten und mache lieber alleine vier Stunden länger.

Nachdem wir zu dritt dann eine gute Stunde an dem Teil rumgemacht haben, stand sie endlich. Hätte ich gewusst, dass es SO eine Action wird, hätte ich die Lampen damals da liegen lassen, wo sie waren. Und um ehrlich zu sein, überlege ich aktuell, die zweite Lampe nicht zu verbauen.
Weil mir die Lampe mit ihrer Pendelwirkung jetzt so einen Respekt abnötigt, habe ich es mit dem Sockel wohl etwas übertrieben. 😅 In das Loch flossen 300 kg Beton sowie Betonbauschutt, der noch vorhanden war. Über der Erde wurde dann aus einer Schalung aus Sandsteinen (~200 kg) und nochmal 300 kg Beton ein insgesamt 800 kg schwerer Fuß. Ich glaube, eher fällt die benachbarte Eiche beim nächsten Sturm um.

Gar nicht so richtig bedacht habe ich, wie ich später mal an die LEDs zum Wechseln oder jetzt zum Abmontieren der Spannseile/Gurte drankomme. Die Leiterkonstruktion, die aus einem Sandstein und zwei provisorisch in den Boden gerammten Metallstangen bestand, die den Sandstein vorm Abrutschen hinderten, hat aber ihren Dienst getan. Toll auch, wenn man auf der Leiter steht und weiß, dass man sich, falls man selbst oder die Leiter wegrutscht, mit guter Chance auf diesen Metallstangen liquidiert.
Am Ende zählt aber natürlich nur das Ergebnis – und das gefällt mir dann doch. Eine originale Eisenbahnlampe vorm Schrott gerettet, und ich falle nachts im Dunkeln nicht mehr die Treppe runter, wenn ich mit Werkzeug in der Hand das Auto belade.
Bahnübergang

Die Einfahrt zum Stellwerk stellt sich dieser Tage so dar: Drei alte Bahnschwellen dienen als Auflagepunkte für die von Hand zu bewegende Bahnübergangsschranke. Hier hätte ich natürlich gerne eine originalgetreue Schranke, am liebsten natürlich zum Kurbeln – aber es würde auch eine elektrische tun. Mal abwarten, ob sich da irgendwann etwas auftut.
Aber zu einem Fake-Bahnübergang gehören natürlich auch Ampelanlage. Die alte Version, die mittlerweile nicht mehr aufgebaut wird mit dem großen Lampenschirm und den blinkenden Lichtern sollte es natürlich sein. Einen Sachdienlichen Hinweis lieferte der Lokführer Tim er vermittelte von einer Privatbahn im Westerwald zwei aus einer sanierung übriggebliebenen BÜ-Masten. Die Bezahlung? Vier Kästen Bier für die Bahnmeisterei. Auch auf diesem Wege nochmal: Danke für die Vermittlung – und auch fürs Anpacken beim Aufladen! ☺

Abgeholt natürlich wieder mit dem eigenen Hänger. Jaja, liebes Social Media, ich weiß, ich bin zu arm, um eine Spedition zu beauftragen. 😘

In die gegossenen Fundamente wurden jeweils vier Gewindestangen eingelassen, sodass man die Ampeln an dem Tag, an dem ich Hilfe für die Lampe da hatte, gleich mit draufheben konnte. Und auch das war gar nicht so leicht. Das Gewicht eines Ampelmastes würde ich auf etwa 80 kg beziffern – dazu wieder die Unhandlichkeit und die Höhe von fast drei Metern.
Ein Leerrohr habe ich gleich mit ins Fundament eingelassen. Die Lampen sollen natürlich irgendwann wieder leuchten, mittels Solar. Strom werde ich dort keinen vorlegen. Und je nachdem wie viel Elan ich habe, baue ich noch eine Lösung dass die Lampen ausgehen wenn man die Schranke öffnet. Damit kein verwirrter Autofahrer die linke Ampel auf sich bezieht, kommt an den linken Mast noch ein Zuordnungspfeil nach rechts hin.
Kärcher'o'rama
Mit der Inbetriebnahme der Dach-PV-Anlage wurde gleich noch ein zweiter String (also eine Erweiterung) mit angemeldet. Die sollte mal aufs Vordach kommen, der Bau verzögerte sich aber weil ich wegen der Lahmarschigkeit der Pfalzwerke eh keine Einspeisung bekam und die Größe der Dach-PV ausreichte, um mich selbst mit Strom zu versorgen. Außerdem spekulierte ich auf fallende Preise für die PV Module, was ich am Ende auch bewahrheitet hat. Habe ich damals noch flockige 200€ pro 410W Modul bezahlt waren es jetzt nur noch lächerliche 49€.
Auch wenn ich immernoch keine Einspeißevergütung überwiesen bekomme, weil lahmarschigkeit, ist die Anmeldung durch und man kann sich endlich dem Vordach widmen, idealerweiße noch bevor die PV-Erntezeit im März losgeht.
Wenn ich das Vordach baue, werde ich aber ohne größere Aktion nicht mehr an die Fassade kommen – also muss diese erst gereinigt werden.

Wie bei allem gibt es auch hier wieder tausend Ansichten, wie man das am besten erledigt. Von Handwäsche bis „halt einfach die grobe Schmutzfräse drauf“ ist alles dabei. Ich taste mich ran und fange erst mal mit dem Kärcher und der Flachdüse an – funktioniert eigentlich ganz gut. Der Wasserverbrauch ist hoch, man wird doch recht nass (wer hätte es gedacht), aber vor allem ist es leider eines: sehr zeitaufwendig.
Steinreiniger gibt es noch? Lass ich. Also mal gekauft, aufgesprüht, einwirken lassen und wieder mit der Lanze dran. Das Ergebnis ist aber ernüchternd – eigentlich kann man sich die Kosten für den Reiniger komplett sparen. Er macht nicht „sauberer“ und spart auch keine Zeit.

Dann gibt es noch Flächenreiniger-Aufsätze, eigentlich für Terrassenböden. Der Geschwindigkeitsgewinn ist ENORM! Ich würde sagen, um den Faktor 20 gegenüber der Lanze. Dieser Streifen dort (roter Pfeil) war in 10 Sekunden gereinigt.
Es zeigt sich aber auch, dass der Hochdruckreiniger an seine Grenzen kommt. Die richtig harten Verunreinigungen (blauer Pfeil), die dort immerhin 49 Jahre seit der Außerbetriebnahme des Gebäudes Zeit hatten zu wachsen, bekommt der Kärcher nicht raus. Weder per Lanze, noch mit dem Flächenreiniger – und selbst später nicht mit der 150-Bar-Rotationsfräse.
Hier würde tatsächlich nur eine mechanische Bearbeitung des Sandsteins helfen. Entweder per Sandstrahlen oder mit einer Schrubbscheibe auf dem Winkelschleifer. Man trägt damit aber eben auch Material ab.

Was der Flächenreiniger leider auch nicht packt, sind die Reste der Efeuranken an der Wand – da musste man von Hand mit der Flachlanze drüber. Insgesamt hat die Reinigung der Frontfassade einen ganzen Arbeitstag gedauert. Wobei aber auch sehr viel Zeit für den Aufbau des Rollgerüsts und dessen sichere Verschraubung in der Wand draufging. Wir reden auf der obersten Plattform immerhin über eine Höhe von 11 Metern gegenüber dem Standort, von wo das Foto gemacht wurde. Du willst alles da oben – aber nicht, dass das ganze Gerüst mit dir Richtung Garten umkippt. Daher: Safety first!
Finde, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Die härteren Flecken, besonders an der Terrassevorbau, werde ich belassen. Patina und so.
Hangarbeiten
Die günstigste Heizung an Tagen, wo einem die Kälte tief in den Knochen steckt, ist: sich warm arbeiten. Also angefangen, den Hang abzutragen, wo später die Stützmauer hin soll. Der Laser zeigt die Richtung.
Rüber auf die andere Seite, Pfosten rein, Seil spannen. Aber nach bereits 10 Schubkarren Erde aus dem Hang abtragen war mir dann auch wieder warm genug, und ich hab mich Wichtigerem gewidmet. 😄
Hit me with those Laserbeams! 🎶
Noch fix im Februar wurden schon mal die Gewindestangen für das Vordach in den Boden eingeklebt. Auch hier wieder Laserbeams! Die waren auch beim Bohren eine Hilfe – so hatte ich zumindest in eine Richtung eine Orientierung und bohrte weniger schief.

Die 60 cm langen Gewindestangen wurden zu 30 cm in die Mauer eingelassen und dann mit dem 2-Komponenten-"Fischer FIS V"-Mörtel eingeklebt. Das Zeug ist zwar mit 16 € pro 300-ml-Tube echt teuer, aber auch DER SHIT! Ich hätte echt nicht gedacht, dass man mit einem 2K-Kleber/Mörtel so eine krasse Verbindung hinbekommt. 😳
Grundsteuer +̶7̶0̶0̶%̶ +100%
Letzten Monat wurde die Grundsteuer für das Stellwerk von 25 € auf 200 € angehoben. Ich hatte Einspruch eingelegt, aber der wurde wegen abgelaufener Frist abgelehnt.
Allerdings hat sich dann doch nochmal jemand vom Finanzamt die Sachlage angeschaut und „zufällig“ gesehen, dass dort etwas ganz und gar nicht stimmt. Es erging ein neuer Grundsteuermessbetrag – und daraus folgend eine neue Grundsteuerbescheinigung. Von anfänglich 25 €/Jahr auf 200 €/Jahr darf ich jetzt 50 €/Jahr zahlen.
Natürlich freute mich das. Bis mein Nachbar Wochen später schrieb: „Mein neuer Grundsteuerbescheid ist jetzt auch da.“
Ich will jetzt nicht mit seinen Zahlen um mich werfen, und ich werde da auch kein Fass aufmachen, weil es nur dazu führen würde, dass er mehr zahlen müsste. Aber ich muss leider dennoch bei meiner Meinung vom Januar bleiben: Das neue System die Grundsteuer zu erheben ist eine zutiefst untransparente und ungerechte scheiße.
Dies und das
Auch im Februar war endlich der Notartermin für den Waldankauf. Die Rechnung muss aber erst in ein paar Monaten beglichen werden, wenn die Grundbuchblätter umgeschrieben sind. Dann kann ich auch endgültig auf den Cent genau sagen, was der Spaß gekostet hat.
Die allseits beliebte Pfalzwerke/Netz-Rubrik muss ich diesen Februar leider klein halten. Weder die PW noch die PWN haben sich mit irgendeinem Update gemeldet. Vermutlich arbeitet an den Fällen auch niemand mehr.
Vom Bauamt kam bzgl. des Bauantrags auch noch nichts – aber die Eingabe ist erst vier Wochen her. Ich rechne dort vor Mai mit keinem Schriftwechsel oder Telefonat. Es scheint zumindest so, dass mein Bauantrag nicht nochmal in den Gemeinderat musste – online konnte ich in den Sitzungsterminen jedenfalls keinen Punkt auf der Tagesordnung finden.
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