Ein kurzes Gastspiel
( Mai 2022 )
Am 12. Mai 2022 war der Notar Termin, da wir unser Auto verkauft haben und aktuell auf die Auslieferung des neuen warten muss alles mit Bus/Bahn und unserem Not Auto dem Twizy gemacht werden. Bis ins 120km entfernte Speyer packt der’s aber nicht, der Termin ist um 11Uhr, also gehts daheim um …. 7Uhr los. 😑 Man will ja bei einem wichtigen Termin lieber 2h Reserve haben für Reparaturen an der Strecke, Reparaturen am Signal, Reparaturen am Zug und kurzfristigen Personal Ausfall.
Ich hab mir unmittelbar nach dem Notar einen ganz schönes Eigentor versucht zu schießen, oder sogen wir mal ich hab es geschossen und keinem ist es aufgefallen. Als der Termin fertig und alles unterschrieben war, habe ich dann vor der Tür im Beisein der Verkäuferin die 10.000€ überwiesen. Rund 6 Monate später erreichte mich ein Brief des Notars in dem singg. stand: „Papierkram ist jetzt erledigt, Sie sind jetzt der Besitzer und können JETZT das Geld überweisen“ 😵 Einfach mal 10k überwiesen obwohl mir noch nichts gehörte.
Auch wenn derzeit kein Auto vorhanden, die erste Amtshandlung ist die 150m Einfahrt wieder frei zu bekommen, sieht nach wenig aus, war aber doch ein Tag Arbeit. Neben den umgestürzten und in den Fahrweg hängenden Bäume, hat sich der Unrat des Stellwerks auch bis nach vorne an die Straße getragen, überall liegt Glas und Metall herum, am Ende stand ich dann wie in einem schlechten Sketch mit einem Laubläser mitten im Wald um zu schauen ob noch iwo was drunter liegt.
Schon im April bin ich mal hin gefahren und hab die Bude ohne Einsatz von Finanziellen mitteln verrammelt. Die Gittertür geht nach außen auf, die eigentliche Tür nach innen, also eine Kette durch, Schild dran, fertig. Die Fenster wo es ging mit Bretter von innen verschlossen. Mir war schon klar das dass keine Super Lösung war und relativ schnell überwunden werden konnte….
Der erste Einbruch
Und so kam es dann auch. Am 25. oder 26. Mai wurde eingebrochen, gesehen habe ich es im vorbeifahren aus dem Zug, das die Tür offen stand. Später angekommen hielt sich der Schaden in Grenzen. Noch ein paar der wenigen Scheiben eingeschlagen, Schubladen eines altes Post Regals welches ich aufheben wollte zerschlagen, bisschen 08/15 Werkzeug wie Zangen und Schraubenzieher sowie Metall geklaut, wobei man Kupfer hat liegen lassen. Größter Schaden war das Straßenschild was ich hab anfertigen lassen und vorne an die Einfahrt hängen wollte.
Die Tür habe ich danach mit 2 Ketten, einem Abus Panzerschloss in unbequemer Flex Höhe und später dann noch mit provisorischer Reaktivierung der Gittertür realisiert. Die Gitter Tür lehnte früher mal an der Sandsteinwand an, dort wurde aber bei einem Einbruch direkt die ganze Wand eingeschlagen so das die 90° Kante nicht mehr vorhanden ist…. Ich habe dann 6 Löcher gebohrt und dort Eisenstäbe eingeschlagen die dort herumflogen, welche nun als Gegenpart der Gittertür fungieren. Die Eingangstür die für viel später erst geplant war wurde dann auch direkt bestellt. 1.706€ und eine Lieferzeit von 8 Wochen.
Müll. Müll und nochmal Müll
Der Mai war aber erst mal davon geprägt die Bude auszumisten. Der Mitinerresent hatte in seinem Kaufvertrag ja drin stehen das die Bude Besenrein übergeben werden muss. Und Boy… hätte ich das nur auch reinschreiben lassen. Der einfachste Weg wäre wohl gewesen einen großen Container kommen lassen, also wirklich einen GROßEN und alles unsortiert dort einzuwerfen. Die kosten liegen aber bei ~250€/t + Transport. Vierstellig wäre das locker geworden.
Was man hier auf den Bildern sieht war so 1/3 von dem Müll. Wir haben es dann streng getrennt und das Ludolfche Haufensystem angewendet. Bauschutt, Metall, Holz für den Kamin, Holz für die Deponie, Sonderabfälle, you name it. Was uns echt zu gute kam, der örtliche Wertstoffhof ist eher Pro-Umwelt statt Pro-Kapital eingestellt und nimmt wirklich allerhand Sachen kostenlos an, wo mein Heimischer Wertstoffhof mich lachend zur Kasse geschickt hätte. Selbst so Sachen wie Autoreifen, Altholz der Klasse 4, Bitumen Dachbahnen und sogar Asbest, Styropor und Rockwoll. Alles kann man dort 4 Free anliefern. Ich schweife grade ein wenig ab, aber ich glaube die können sich das Leisten weil sie sehr viele dieser Produkte direkt wieder verwerten. So hat man z.B. auch ein eigenes Müllkraftwerk.
Einziger Haken, pro Kennzeichen darf man nur 2x Woche dort erscheinen. Die Entsorgung hat sich also gestaffelt über den Sommer verteilt, immer wenn wir eh da waren um zu Arbeiten sind wir kurz dorthin. Am Ende haben wir aber für die Entsorgung gezahlt
Restmüll 40€
Ri Gips 101€
Bauschutt 53€
Auf der Einnahmen Seite stehen 493€ für die Entsorgung des im Stellwerks befindlichen Altmetalls. 😎
Wir haben Strom?
Bevor ich Anfange die herabhängen Strom Installation abzubauen, klopft Mister Saftey bei mir im Kopf an. „Mess dochmal ob da nicht noch Strom drauf ist?!“ Ja, ihr hab jetzt den gleichen Gedanken wie ich, „Dude, das stand 20 Jahre leer, natürlich ist da kein Strom mehr drauf“
Tja, auf einer der 3 Phasen sind tatsächlich noch 230V. 😳 Die anderen hatten 48V und 1V. Aber, wo kommt der Strom überhaupt her? Hier ist nirgends ein Zähler?! Auf der anderen Seite, bei meinem Nachbarn steht ein Verteilerkasten, vlt da? Ich klage mein Leid auf Twitter und jemand der so halb inoffiziell ein Schlüssel für den Kasten hat ( deswegen nenne ich dich hier nicht 😉 ) meldet sich bei mir und bietet seine Dienste an. Und tatsächlich, da drüben sitzt mein Strom Zähler. 2 der 3 NH Sicherungen dort im Kasten sind geflogen, währen im Stellwerk selber noch alle 3 intakt sind. Also, erstmal kein Strom. Aber das viel VIEL VIEL größere Problem ist. Das 200m Kabel was von dem Verteilerkasten zum Stellwerk rüber geht ist mein Privates und als wenn das nicht schon Scheiße genug wäre, keiner weiß WO genau es lang läuft aber es läuft irgendwo unter den Gleisen entlang. ABSOLUTE NOGO Area. Da machste nix ohne Streckensperrung, Bahn-Bautrupp und bla. Und nur um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wenn DB Netz der Tochter Firma DB Regio irgendwo wo schon ein Kabel liegt ein 230V Elektrant hinstellt, nehmen die dafür 25.000€. Wir wären hier also direkt im sehr hohen 5 Stelligen Bereich.
Ich plane die Tage darauf schon mal was es kostet die Bude Autark zu betreiben….
Ein kurzes Gastspiel 🚲🚑
Am 29. Mai entstand dann dieses schöne Bild (Nachdem ich mit Schmerzmittel zugedröhnt wurde, natürlich erst mal Bilder machen……🙄) Nach dem Einbruch am 25./26. hatte ich eine Überwachungskamera gekauft und war mit dem Bike unterwegs zum Stellwerk um diese aufzuhängen. Beim losfahren an einer grün gewordenen Ampel stellte ich mich und trat in die Pedale. Die Kette riss bei ca 15km/h und ich schlug, beschleunigt von dem Luftloch in das ich trat über den Lenker. Gebremst habe ich ausschließlich mit der Bierdeckel großen Fläche meines Mundes und der Nase. Mittelhandknochen gebrochen und die erst fest wirkenden Schneidezähne Eiterten dann die nächsten Tage darauf unter schmerzen raus. Die Schürfwunden in meiner Fresse waren nur noch die Zugabe…
Grade angefangen, lag das Projekt jetzt erst mal 2 Monate auf Eis.
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