Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe


( November 2022 )

Die Crunshtime der Dachsanierung noch in den Knochen muss schon das nächste Thema angegangen werden. Das OG hat 2-3 Stellen wo die Fließen runter waren weil ich Probestämmungen gemacht hab, dort stieg dann auch immer der angenehme Teer Geruch hinauf. Jemand auf Twitter meinte ich soll was auch immer darunter wäre mal lieber auf Schadstoffe testen lassen bevor ich da dran los arbeite. Und der @nicoduck@chaos.social hatte auch ein Labor für mich die das recht unkompliziert testen. Danke für den Tip… mal wieder. 😀


Ich kratze also eine 2x2cm Probe ab, stecke sie in ein Szene Typisches Tütchen und versende es unkompliziert per 85ct Brief ans Labor. Jetzt heißt es erst mal warten.


Bodendurchbruch




Zeit sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Ehemals war im OG eine tonnen schwere Hebelbank, welche auf 2 Stahlträgern stand. Mit dieser Bank wurden die Signale an der Strecke per Seilzug gestellt. Die Seilzüge würden in den darunter liegenden Raum geleitet. Diesen Durchbruch kann man hier im Stellwerk von unten noch sehen ( Bild 1 ). Die Vorbesitzer haben nach Ausbau der Hebelbank dort Bretter eingelegt und diesen 5m x 40cm breiten Schacht augenscheinlich mit Beton verfüllt.

Der Raum darunter muss eh noch mit Bauschutt aufgefüllt werden ( er liegt wie in einem älteren Blogpost beschrieben 50cm tiefer als die ganze andere Etage ) und so war die Idee dort ein Loch durchzustämmen durch das man bequem das ganze Zeug was anfallen würde ( Fliesen, Estrich, Putz ) nach unten werfen kann.

Es stellt sich schnell raus, man hat damals neben normalem Armierungseisen ( was schon total unnötig ist bei dem schmalen Streifen ) gleich alles an Metall mit rein geworfen was sonst noch so rum lag. 😑 Für dieses kleine Loch dort habe ich gut eine Stunde gebraucht und hatte dann auch erstmal die Schnauze voll.


3.6 Roentgen, not great not terrible…

Die Ergebnisse aus dem Labor sind da. Anders als in den ersten Minuten beim Tschernobyl-GAU gibts hier nix zu beschönigen. (Meine empfehlung im übrigen für die HBO Mini-Serie aus der dieses Zitat ist) Der Grenzwert für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe liegt bei einem von der Industrie und Wirtschaft selbst auferlegten Wert von 10mg/kg. Das Labor, welches für den Test 55,- € in Rechnung stellte bescheinigte mir einen Wert von 28.600mg/kg. Die Pampe die die Herrschaften unter den ehemaligen Parkettboden als Kleber gekippt haben übersteigt also den Grenzwert um das zweitausendachthuntertsechzig fache.


Sanierungsmöglichkeiten

Es beginnt ein Google Studium und oh wunder, das Zeug ist fieser als Asbest. Während Asbest solange man es nicht bearbeitet keinen Schaden anrichtet, dünstet PAK aus. 70er Jahre Fertighäuser hatten ja auch die Angewohnheit ihr Formaldehyd auszudünsten, das gute dort, die waren irgendwann fertig. Das PAK Zeug tut das auch noch Jahrzehnte danach.

Der erste Gedanke ist „Fließen Runter, Estrich drüber, fertig“. Aber ich durfte lesen das diese Art der Sanierung keinen Langzeit Erfolg hat. Man riecht es wohl nicht mehr, weil die Konzentration dafür zu niedrig ist, die Raumluft ist mit Messgeräten aber immer noch kontaminiert. Dieses PAK Zeug sucht sich Wege durch den Estrich, meist über die Ränder, nach oben.



Ein Weg das ganze zu sanieren ist, die Fließen runter zu holen und die Fläche mit dem Kleber per 2 Komponenten Epoxidharz zu versiegeln. Der Vorteil ist, man kommt ohne größere Arbeitsschutzmaßnahmen aus und man könnte es selber machen. Der Nachteil, man versiegelt das Problem nur. Es ist halt immer noch da auch wenn es einem erst mal nicht schadet. Von den Eimern dort bräuchte ich 2-3 Stück. Also ~1.200€

Die 2. Möglichkeit ist, den Kleber abzutragen. Es gibt Firmen die sich darauf spezialisiert haben. Ich schreibe eine Handvoll dieser Firmen eine Mail mit Angaben aller Daten und ….. warte.



Und da die Tage nun auch schon recht kurz sind, wurde endlich mal provisorisch ein paar alte noch übrige Leuchtstofflampen als Baustellenbeleuchtung aufgehangen. Ansonsten ist im November nicht viel passiert. Die Dachsanierung hat Motivationslöcher hinterlassen, das Wetter ist echt nicht einladend zum Arbeiten ( die meisten der Fenster fehlen ja noch ) und außerdem ist im Dezember ein Zwangsurlaub ( Pflichtnahme von Resturlaub ) in Sicht auf die ich alles verschiebe.

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